Inhalt
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Deutscher Bauernverband (DBV), Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft (OA)
Gemeinsame Erklärung
22.01.2011, Berlin
Die Träger des Internationalen Wirtschaftspodiums, das im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) stattfindet, treten für eine weltweit nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft ein. Diese muss eine Weltbevölkerung, die noch auf lange Sicht anwächst, mit hochwertigen Lebensmitteln in ausreichender Menge und Qualität versorgen. Eine der zentralen Voraussetzungen für eine ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln ist die nachhaltige Steigerung der Produktivität auf den Feldern und in den Ställen. Und dies in der gesamten Bandbreite landwirtschaftlicher Erzeu-gungsrichtungen von der konventionellen über die integrierte Landwirtschaft bis zum Ökolandbau. Nur in dieser Vielfalt können die weltweit stark variierenden naturräumlichen Potenziale standortgerecht ausgeschöpft und die Produktivität landwirtschaftlicher Flächen nachhaltig gesteigert werden.
Dabei ist die Größe der landwirtschaftlichen Betriebe von nachrangiger Bedeutung. Entscheidend für eine nachhaltige Produktivitätssteigerung ist das Wissen der Akteure um naturräumliche und produktionstechnische Zusammenhänge, dessen Anwendung sowie die Verfügbarkeit von standortangepasster Technologie und Ressourcen. Dazu gehören eine effiziente Landtechnik, tiergerechte Hal-tungsverfahren und eine Vielfalt an leistungsfähigen und resistenten Kulturpflanzensorten und Tier-rassen. Auch Dünge- und Pflanzenschutzmittel, deren Wirksamkeit und Umweltverträglichkeit nachgewiesen ist, eine effiziente Logistik und Lagerwirtschaft sowie eine produktive Lebensmittelerzeu-gung und –verteilung sind Bausteine einer nachhaltig produktiven Land- und Ernährungswirtschaft.
Nachdem die Zahl der Hungernden in den drei Dekaden von 1970 bis zur Jahrtausendwende schrittweise gesenkt werden konnte, hat sich die Situation im letzten Jahrzehnt erheblich verschlechtert. Es gibt wieder mehr als eine Milliarde Menschen, die chronisch unter- bzw. mangelernährt sind. Dabei hat der Hunger viele Ursachen. Hierzu zählen mangelnde Kaufkraft, Verteilungsprobleme, Naturkatastrophen, Lagerverluste und ein unzureichendes Angebot an Lebensmitteln.
Das Aufzählen tatsächlicher und vermeintlicher Problemfelder wie es derzeit im Gefolge des aktuellen Dioxinskandals zu beobachten ist, z.B. Bodenspekulation, industrielle Landwirtschaft, Antibiotika, Gentechnik und Massentierhaltung löst keine Probleme. Die pauschale, einseitige Verurteilung unse-rer modernen Land- und Ernährungswirtschaft noch weniger. Selbstverständlich ist es zwingende Voraussetzung für eine nachhaltig produktive und erfolgreiche Land- und Ernährungswirtschaft, dass Missstände identifiziert und nachhaltig behoben werden. Daran wirkt die Branche selbst aktiv mit.
Die Land- und Ernährungswirtschaft ist - wie alle anderen Branchen auch - ein Wirtschaftszweig, der seine Prozesse kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert. Er ist ein sich entwickelndes System, in dem Millionen Menschen täglich mit höchster Sorgfalt für die Sicherheit und Qualität der Lebensmittel arbeiten. Das hat dazu geführt, dass die Vielfalt und Qualität unserer Lebensmittel noch nie so gut war, wie heute und dass die die Produktionsprozesse noch nie so umweltverträglich ausgestaltet sind wie sie es heute sind. Damit ist klar, dass die bisherigen Entwicklungsschritte richtig waren und der beschrittene Weg geeignet ist, den entscheidenden Lösungsbeitrag für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zu liefern.
Pressekontakt:
BVE: Dr. Sabine Eichner Lisboa, Tel.: 030-200786151,
seichner@bve-online.de
DBV: Dr. Michael Lohse, Tel.: 030/31904240,
m.lohse@bauernverband.net
DLG: Dr. Lothar Hövelmann, Tel.: 069/24788 300
l.hoevelmann@dlg.org
GIZ: Anna Wittenborg, Tel.: 0160-90863061,
anna.wittenborg@giz.de
OA: Gerlinde Sauer, Tel.: 030-20281569;
g.sauer@bdi.eu