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Börsengeschäfte – Unverzichtbar zur Absicherung von Preisschwankungen bei Agrarrohstoffen
03.12.2010, Berlin
„Die Preisschwankungen an den Agrarrohstoffmärkten nehmen zu und die Unternehmen der Ernährungsindustrie müssen sich noch besser darauf einstellen“, so das Fazit von Jürgen Abraham, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, nach dem 2. BVE-Rohstoffkongress am 02. Dezember 2010 in Berlin, der von rund 150 Teilnehmern besucht wurde.
Wichtigste Erkenntnis aus der intensiven Diskussion zwischen Politik, Ernährungsindustrie und Marktexperten ist, dass „Hedging“ unverzichtbar ist, damit Nahrungsmittelhersteller sich gegen die Volatilität der Rohstoffpreise und die damit verbundenen Preisrisiken absichern können. Entsprechende Kontrakte können für viele Agrarprodukte über Warenterminbörsen abgeschlossen werden. Diese Börsen funktionieren aber nur dann, wenn genügend Handelsvolumen und damit Liquidität vorhanden ist; Finanzinvestoren leisten hierzu einen wichtigen Beitrag.
Einigkeit bestand auch darin, dass Spekulationsblasen vermieden werden müssen. Hier trifft die Politik, insbesondere die Geldpolitik, eine besondere Verantwortung. Dr. Gerd Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz setzte sich dafür hin, mehr Transparenz an den Warenterminbörsen zu schaffen und somit das Vertrauen in Börsengeschäfte zu erhöhen. Sein Ministerium wird in den nächsten Monaten intensiv prüfen, ob und inwieweit Regulierungsbedarf besteht, um Fehlentwicklungen im börslichen Handel mit Agrarrohstoffen entgegenzuwirken.