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Vorteile des dualen Systems für den Verbraucher
01.03.2016
Die positive Entwicklung hat auch eine breite Akzeptanz beim Verbraucher hervorgerufen: Eigener Abfall wird längst nicht mehr als wertlos wahrgenommen, sondern als wichtiger Wertstoff erkannt. Die Vorsortierung im Haushalt ist ein bedeutender Faktor im System. 92 Prozent der Verbraucher finden es grundsätzlich gut, Wertstoffe – wie zum Beispiel gebrauchte Verpackungen – getrennt vom sonstigen Abfall zu sammeln, um sie dem Recycling zuzuführen. Dies ergab eine repräsentative Verbraucherbefragung des Bielefelder Marktforschungsinstituts VALID RESEARCH, die 2007 im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt (AGVU) durchgeführt wurde.
Eine Forsa-Studie im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) kommt zu dem Ergebnis, dass 97 Prozent der Verbraucher ihren Abfall trennen. 60 Prozent jedoch bezeichnen sich selbst als inkonsequente Trenner. Während Papier, Pappe, Karton (PPK) und Glas zu weit über 80 und Leichtstoffverpackungen (LVP) zu knapp 80 Prozent getrennt gesammelt werden, werden sonstige Wertstoffe (stoffgleiche Nichtverpackungen) von den Haushalten nur circa zur Hälfte getrennt. Dieses Potenzial gilt es zu heben und dem Recycling zur Verfügung zu stellen.
Der Wettbewerb zwischen den von der Industrie beauftragten Dualen Systemen hat zu einer deutlichen Kostensenkung geführt: Mit 12,50 Euro jährlich (Stand: Juli 2015) zahlt jeder Einwohner heute über 50 Prozent weniger als noch vor 20 Jahren. Damit können die Kommunen nicht konkurrieren. Experten gehen davon aus, dass eine kommunale Zuständigkeit bei der bislang über die Dualen Systeme organisierten Wertstoffentsorgung zu einer Verdopplung der Kosten führen würde.